Der Putz entscheidet über den Gesamteindruck.
Der Oberputz hat maßgeblichen Einfluss auf das Aussehen eines Gebäudes. Seine Struktur und Farbgebung bestimmen, wie das Haus aus unterschiedlichen Blickrichtungen und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen wirkt. Bei Neubauten beträgt die Dicke des Außenputzes, die der Verputzer per Hand oder mit der Putzmaschine aufträgt, etwa 15 bis 20 mm. Diese im Vergleich zur Größe des Objekts dünne Außenschicht erlaubt dennoch eine Fülle von Gestaltungsmöglichkeiten.
Eine Fülle von Strukturen und Körnungen sorgt für das individuelle Erscheinungsbild bei Oberputzen. Je nach Verarbeitung als Reibe- oder Kratzputz unterscheidet sich die Optik selbst bei gleichem eingesetzten Material. Der klassische Rauhputz ist ebenso wie der Glattputz nur eine unter vielen Möglichkeiten. Glimmerzusatz im Putz lässt eine Fassade besonders strahlen. Moderne Edelputze auf Silikonharz-Basis sind für eine Reihe von Verarbeitungsverfahren geeignet und erlauben so selbst das Aufbringen von Spritzstrukturen beim Verputzen.
Auch wenn viele Bauherren einen naturweißen Außenputz wählen: Die Palette der möglichen Farben für eine Fassade ist nahezu unbegrenzt. Abgetönte Pastellfarben lassen sich ebenso verwirklichen wie knallige Primärfarben. Für die Ausführung stehen dabei Fassadenfarben zum Aufbringen auf den fertigen Putz oder durchgefärbte Putze zur Wahl. Letztere sind unempfindlicher gegen mechanische Beschädigung. Die Wirkung einer Fassade hängt auch von ihrem Umfeld ab. Die Wahl der Außenfarbe sollte deshalb in Abhängigkeit von benachbarten Gebäuden und dem landschaftlichen Umfeld getroffen werden. Weitere wesentliche Faktoren sind das farbliche Zusammenspiel von Dach und Fassade sowie gestalterische Akzente an Fenstern, Türen und Geländern. Die Wahl der Farbkombination, Ton, Helligkeit und Intensität der Farben entscheiden über die Ausstrahlung eines Hauses. Als Verputzer mit langjähriger Erfahrung können wir Sie hier umfassend beraten.
Leichtputze ermöglichen viele Strukturen.
Fotos: Caparol
Beim Außenputz muss es nicht bei glatten Flächen bleiben: Mit zusätzlichen Fassadenelementen und Formkörpern wie Gesimsen oder Bögen lassen sich Fassaden vor dem endgültigen Verputzen problemlos gestalten. Eine weitere Möglichkeit ist das teilweise oder völlige Verkleiden einer Fassade mit Flachverblendern. Diese Elemente gibt es in zahlreichen Farben und mehreren Formaten. Selbst Riemchen aus gebranntem Ton sind erhältlich. Auf Wunsch werden Flachverblender auch in Sonderausführungen produziert. Kombiniert mit verschiedenen Mörtel-Farbtönen für die Fugen lässt sich problemlos der optische Eindruck von Sichtmauerwerk erzeugen.
Kratzputz erzielt seine Struktur durch gleiche Anteile verschiedener Korngrößen in der Sandmischung. Beim Trocknen entsteht eine gleichmäßige Oberfläche, aus der das Strukturkorn deutlich herausragt. Rillenputz enthält dagegen ein sogenanntes Überkorn im Sandgemisch. Dessen Größe bestimmt die Tiefe der Rillen in der Wand. Je nach Spachtelführung ergeben sich dabei Quer-, Längs- oder Rundstrukturen. Als dicke Schicht wird Modellierputz auf die Wand aufgetragen. Mit ihm kann der Verputzer individuelle Oberflächen gestalten. Vor allem im Sockelbereich kommen Natursteinputze zum Einsatz. Sie verdanken ihre Farbenpracht den in ihnen enthaltenen Feinsanden - und ihre Härte: Sie sind widerstandsfähiger als andere Putztypen.
Sockelputze - bunt wie die Natur
Fotos: Caparol
Bei Altbauten empfiehlt es sich häufig, das Verputzen mit einer Fassadensanierung oder dem Anbringen eines Wärmedämm-Verbundsystems als Vollwärmeschutz zu kombinieren. Dies senkt die Heizkosten dauerhaft und erhöht den Wert des Hauses. Sind die Mauern eines Altbaus dick genug, um den in der Wärmeschutzverordnung geforderten u-Wert einzuhalten, ist ein zusätzliches Dämmsystem nicht nötig. Weist das Mauerwerk jedoch Risse auf, lassen sich diese mit Gewebe abdecken. Darüber kann der Verputzer einen Oberputz mit beliebiger Struktur auftragen – so sind der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Haarrisse lassen sich mit spezieller Rissfarbe abdecken.
Moderne umweltschonende Wetterschutzfarben sorgen bei Altbauten dafür, dass das historische Erscheinungsbild bei einem Neuanstrich nicht verloren geht. Silikat- oder Silikonharzfarben schützen Fassaden zudem nachhaltig vor Verschmutzung durch Umwelteinflüsse. Zugleich werden sie den bauphysikalischen Anforderungen historischer Gebäude gerecht. Alte Putze speichern häufig viel Feuchtigkeit, sodass die Außenschicht eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit besitzen muss. Ansonsten können aufgetragene Beschichtungen durch den Wasserdampfdruck abgesprengt werden.